Vor 100 Jahren begann der erst 16-jährige Ludwig J. Bertele in München eine Ausbildung zum
Optikrechner. Das Potenzial des mathematisch interessierten jungen Mannes blieb nicht lange
unbemerkt: Mit gut 20 Jahren begeisterte er die Fachwelt erstmals mit einer neuartigen für die
damalige Zeit erstaunlich leistungsfähigen Optikkonstruktion.Das lichtstarke scharfzeichnende
Objektiv ermöglichte es erstmals ohne Blitzlicht und ohne Stativ in Innenräumen zu
fotografieren. In der Folge wurde eine entsprechend ausgerüstete Kamera zur Basis des Erfolgs
zahlreicher prominenter Fotografen. In der rasanten Entwicklung der geometrischen Optik und
damit auch der Fotografie nach dem Ersten Weltkrieg nimmt die Arbeit von Ludwig J. Bertele
einen herausragenden Stellenwert ein. Später setzten seine Entwicklungen auch in der
Luftbild-Fotogrammetrie sowie in weiteren Spezialgebieten der Optik Massstäbe.Dieses Buch
erzählt die Lebensgeschichte eines aussergewöhnlich begabten Mannes der als Autodidakt und
Meister der Linsenkombinationen immer wieder wichtige Impulse in der Entwicklung der
Optikforschung zu setzen vermochte.