Die Interessenabwägung ist die wohl zentralste Methode der Raumplanung. In seiner
wissenschaftlichen Arbeit erweitert Linus Wild die Interessenabwägung um die Dimensionen der
Ethik der hierarchisierbaren Prinzipien sowie der Konfliktarten und ermöglicht eine
bereichernde Sichtweise auf die Raumplanung. Diese anspruchsvolle Betrachtung wird laufend mit
konkreten Beispielen erläutert. Im Praxisteil wird die Theorie anhand von zwei Fallbeispielen
diskutiert. Dabei geht es um Ersatzbauten für Personalhäuser aus den 1940er-Jahren in einer
mittelgrossen Schweizer Stadt und um einen gross dimensionierten Hotelneubau in einem Schweizer
Bergdorf. 'Prinzipienkonflikte in der Schweizer Raumplanung' eröffnet eine übergeordnete
Sichtweise auf die Interessenabwägung. Die Publikation ist auch ein Fingerzeig für die
vermehrte Beachtung der ethischen Dimension in der Raumplanungsausbildung und im
Raumplanungsalltag. Sie ist aber auch ein Plädoyer für differenziertere Regulierungen im
nominalen und funktionalen Raumplanungsrecht. Richard Atzmüller Kantonsplaner Graubünden