Als Berner Original ist sie in die Geschichte eingegangen Anekdoten und träfe Sprüche werden
ihr zugeschrieben die schwarzen Kleider grossen Hüte das verbeulte Hörrohr und ihre weissen
Windhunde bleiben in Erinnerung. Ihr Auftritt jedoch - eine grosse gelungene Maskerade - und
ihre Erscheinung sind nur auf den ersten Blick schwarz-weiss.Der Versuch Elisabeth de Meuron
in Worte zu fassen sie weg vom Klischee zu führen hin zur Person die mit ihrem scharfen
Blick einen Horizont erfasste in dem alles möglich und sichtbar war ist fast so unmöglich wie
spannend. Diese ihre Weitsicht öffnete Widersprüche - und Abgründe die ihr zum Lebensantrieb
wurden. In ihren Briefen schreibt sie jede Nacht ihre Gedanken und Gefühle auf direkt und
ungestüm engste Freunde und Verwandte stehen dabei für Momente in ihrer Nähe: Einen
furchtsamen Blick will ich versuchen auf mein Schicksal das ich hinter meiner Mauer des
Schweigens verbergen muss damit niemand daran rühren kann. Und versuche es auszuhalten allein
zu sein gegenüber Dingen die von jeher zu gross waren. Mein Leben mit all meinen ererbten
Eigenschaften und meiner Geistes- oder Gefühlsbeschaffenheit meiner eingeschriebenen
Gebrauchsanweisung die nicht zu verwirklichen war.Intelligent talentiert energisch
aufbrausend verbringt Elisabeth ihre Jugend in Bern in einer patrizischen Familie die den
alten Zeiten nachlebt. Und fast ein Jahrhundert lang stellt sie sich dem Widerspruch zwischen
Aufbruch und Tradition - in der Politik des Ersten und Zweiten Weltkriegs in der Gesellschaft
aber auch in der Liebe. Sie gibt sich nie zufrieden und nie geschlagen. Das Wappen der von
Tscharner der Greif - halb Löwe halb Adler - dieser Stempel haftet nicht nur auf den
Briefbögen sondern auch an ihr. Avec les ailes sans savoir voler.Hunderte von Briefen sind
zusammengekommen. An Handwerker Freundinnen und Freunde Verwandte oder Politiker. Ausschnitte
daraus zeigen Sprachwitz und die ernste wie humorvolle Auseinandersetzung mit allen Fragen des
Lebens. Sie sind eingebettet ins Erzählen der Enkelin über ihre Grossmutter. Die Erinnerungen
vieler Menschen welche einen Teil ihres Lebens 'Madame de' begleitet haben ergänzen das
Puzzle aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. Diese Spuren werden literarisch zu einem Roman
verwoben.Aus dem InhaltHundert Jahre energisch gelebt Eine Jugend in aristo kratischen
Verhältnissen Zwei Weltkriege Auseinandersetzung mit Politik und Gesellschaft
Freundschaft mit Bundesräten und Bauern Schwimmen im See in Literatur und Kunst Begegnen
und Aufgeben der Liebe Familiengeschichte zwischen Schicksal und Befreiung Das Hadern mit
sich als Frau und mit der Frau an sich