Die Lage ist sehr sehr ernst - aber nicht hoffnungslos. Mit Blick auf Themen wie Klimawandel
Technologieentwicklung und gesellschaftlicher Zusammenhalt eine optimistische Haltung
einzunehmen erscheint angesichts realer Zustände und Entwicklungen verrückt. Manches wird
besser - aber davon auszugehen dass es eine nachhaltige Entwicklung geben wird ist absurd.
Dass die Zukunft unrettbar verloren ist scheint daher eine verbreitete Meinung zu sein -
dunkler Pessimismus ist aber ebenso unangebracht wie der fröhlich-naive Glaube an ein
strahlendes Morgen. Was möglich - und nötig - erscheint ist Hoffnung. Anders als Optimismus
und Pessimismus die für die Zukunft stets das Gute oder das Schlechte erwarten ist die
Hoffnung fragend tastend zaudernd und zweifelnd. Hoffnung hat Gründe. Sie hält Wandel für
gestaltbar - und sieht die Hindernisse und Schwierigkeiten mit denen dieser Gestaltungswille
konfrontiert ist. Echte Hoffnung sieht diesen Problemen klar ins Auge und gibt sich nicht mit
Halbwissen naivem Fortschrittsglauben weltfremden Utopien und einfachen Lösungen zufrieden.
Sie basiert nicht auf Optimismus sondern auf Wissen und einer klaren Analyse der Lage. Das
Buch zeigt welche Rolle Hoffnung spielen kann wenn Vorstellungen einer guten Zukunft wirksam
werden sollen. Es erörtert die Relevanz die einem fundierten Wissen um gesellschaftliche
wirtschaftliche und ökologische Zusammenhänge zukommt wenn Wandel verstanden und gestaltet
werden soll. Und es wagt sich an eine Kategorie die denkbar unwissenschaftlich ist und in
Politik und Gesellschaft unterschätzt wird: Wunder. Dieser Begriff muss nicht religiös gemeint
sein sondern kann als Metapher für Unerwartetes und Überraschendes hilfreich sein für echte
Hoffnung. Dabei geht es nicht um Esoterik sondern um die Produktivität des Überraschenden und
noch Unbekannten. Dass die Zukunft offen ist und die Welt voller Kontingenz kann Hoffnung
machen - ebenso wie die Beobachtung dass es Wunder immer wieder gibt. Vielleicht gilt
angesichts der ökologischen Lage sogar: Nur ein Wunder kann uns retten. Aber nur darauf zu
warten reicht nicht.