Das Buch gliedert sich in drei Teile. Zunächst geht es unter der Überschrift "Werttheorie als
Grundlagenforschung der Ökonomik" um die inhaltliche Bestimmung der Wissenschaft von der
Wirtschaft. Im Gegensatz zu den üblichen Formeln lässt sich mit dem auf den Begriff gebrachten
"ökonomischen Tausch" der Gegenstand des Fachs präzisieren. Der Werttheorie obliegt es die
Funktionsweise und Struktur einer arbeitsteiligen Wettbewerbswirtschaft freizulegen.
Arbeitswerte als Gravitationszentrum der Marktpreise beliebig vermehrbarer Waren bilden den
gemeinsamen Bezugspunkt der von Adam Smith David Ricardo und Karl Marx vorgelegten Analysen
des aufkommenden Kapitalismus. Im Brennpunkt des zweiten Teils "Die klassische Wertlehre:
Kritik und Gegenkritik" steht die Frage weshalb die genannten Koryphäen meinten den
Geltungsbereich ihres ursprünglichen Erklärungsansatzes einschränken zu müssen. Dabei erweist
sich die Deutung des Bruttoprofits als Zuschlag auf scheinbar vorzufinanzierende Kosten als
Kardinalfehler denn unter den gegebenen Bedingungen verhindert eine solche Praxis die
gesellschaftliche Arbeitsteilung. Die moderne Plattform für das angebliche Versagen der
Arbeitswertlehre bildet Piero Sraffas 1960 erschienene Schrift "Warenproduktion mittels Waren".
Das dort propagierte System beruht auf der axiomatischen Auffassung der Profit sei wie bei
einem Investitionsprojekt proportional zum als Kapital interpretierten Materialaufwand
auszuschütten. Wie sich im dritten Teil "Warenproduktion mittels Waren und Wertgesetz" zeigt
führt dieses "neoricardianische" Konzept jedoch in die Irre denn die unterstellte
Bemessungsgrundlage des Einkommens aus Unternehmertätigkeit beschwört zahlreiche Paradoxa und
Anomalien sowohl in der Einzel- als auch in der Kuppelproduktion herauf. Sraffas Preistheorie
ist weder mit dem Streben nach Höchstgewinn noch mit der vorausgesetzten sektoralen
Produktionsstruktur vereinbar. In Wahrheit stellt die Verteilung des Überschusses nach
Maßgabe des Arbeitseinsatzes - der originären Produktivkraft - das einzig konsistente Verfahren
dar das Gleichgewicht "freier" Konkurrenz zu stiften. Als Folge der Profitmaximierung in dem
Bereich der Wirtschaft der die aus Löhnen gespeiste Nachfrage bedient ergibt sich im Modell
eine Mehrwert- oder Profitrate in Höhe von 100¿%. Dies entspricht realen Lohnstückkosten von
50¿% an die sich der restliche Teil der Gütererzeugung anpasst. Empirische Evidenz bestätigt
diesen Befund. Eine auf das Wertgesetz gestützte ökonomische Theorie bietet schließlich
Handlungsempfehlungen für eine wohlfahrtsfördernde Wirtschaftspolitik.