Die Welt ist gegenwärtig im Krisenmodus. Ließen die Finanzmarktkrise und die Migrationskrise
noch Zeit zu ihrer Bewältigung so befinden wir uns seit 2020 - dem Jahr der weltweiten
Coronapandemie - in einer Art Dauerkrise die keine Atempause mehr zulässt. Nach vielen Jahren
der relativen Stabilität zeigt sich heute eine Gleichzeitigkeit nationaler und internationaler
Verwerfungen die sich gegenseitig verstärken und weitere Krisenherde aufflammen lassen. Der
russische Angriffskrieg gegen die Ukraine die inflationäre Entwicklung seit 2021 die immer
wieder zum Ausdruck gebrachten Zweifel an der Demokratie dies alles sind Phänomene die in
einem inzwischen offen ausgetragenen Systemwettbewerb die bisherige Weltordnung ins Wanken
bringen und Staat und Wirtschaft vor große Herausforderungen stellen - vielleicht die größten
seit die Soziale Marktwirtschaft in Westdeutschland eingeführt wurde. Das Ordnungsleitbild der
Sozialen Marktwirtschaft selbst wurde angesichts ungeheurer Krisen entwickelt und im Zuge der
wirtschaftlichen Erfolge Deutschlands zu einer Integrationsformel der Gesellschaft. Ihre
Grundsätze einer funktionsfähigen und menschenwürdigen Ordnung der Wirtschaft sind den
zentralen Grundwerten der pluralistisch-offenen Gesellschaft verpflichtet und haben ihre
Gültigkeit nicht verloren. Das Buch "Soziale Marktwirtschaft in Zeiten der Krise" greift die
aktuellen geo- geld- und staatspolitischen Verwerfungen auf beleuchtet deren Ursachen und
Verlauf und untersucht in ordnungspolitischer Perspektive die jeweiligen Folgen für
Deutschlands Wirtschaftsordnung. Angereichert sind die Ausführungen mit Ergebnissen aus zwei
empirischen Studien die 2022 und 2023 durchgeführt wurden und die einen interessanten
Zeitvergleich im Hinblick auf die zentralen Fragen unserer Gegenwart erlauben.