Mit dem Bootshaus entstand im Zuge der aufkommenden Sportbewegung um 1900 ein völlig neuer
Bautyp - in einer Zeit die von der Expansion der Großstädte und umfassenden Veränderungen der
Lebensumstände geprägt war. Sport und Freizeitkultur wurden mehr und mehr zu einem Teil des
modernen Lebens und insbesondere das Rudern erlangte durch Förderung des Deutschen Kaisers
Popularität. Rudervereine ließen sich im Umfeld der Städte an Seen Flüssen und Kanälen nieder
- oft waren diese Standorte eng mit der jeweiligen Stadtgeschichte verknüpft. Aus den ersten
Holzschuppen der Vereine wurden bald beeindruckende Häuser die zugleich als Sportstätte und
als Ort des großbürgerlichen Gesellschaftslebens dienten. Ihre Architektur spiegelt die
Modernität der Bauaufgabe und umfasst Beispiele von herausragender künstlerischer oder
zeitgeschichtlicher Bedeutung.Von den bis 1933 erbauten Bootshäusern der deutschen Rudervereine
sind heute noch annähernd hundert erhalten und in diesem Buch dokumentiert.