Der vorliegende Band untersucht auf der Basis einer internationalen Tagung (2019) die
Niederlassungen der Kapuziner in Österreich. Im Jahr 1618 holte Kaiserin Anna die Gemahlin von
Kaiser Matthias den Kapuzinerorden nach Wien. Dieser prägte Spiritualität und Ausrichtung der
Gegenreformation auch aufgrund der großen Nähe zum Kaiserhaus wie kaum ein anderer Orden in
der Frühen Neuzeit.Die Beiträge der Publikation nehmen die bisher wenig erforschten kulturellen
Aktionsradien dieses franziskanischen Bettelordens in den Blick und beleuchten - ausgehend vom
spirituellen und liturgischen Selbstverständnis der Kapuziner - die intensive Predigttätigkeit
ebenso wie Architektur und Ausstattung der österreichischen Kirchen und Konvente. Auf dieser
Grundlage entsteht ein faszinierendes Panorama von Aktivität und Wirkung einer
Ordensgemeinschaft die in ihrer Spannweite zwischen Volksmission und Nähe zu den Habsburgern
wie kaum eine andere Institution die österreichische Geschichte der Frühen Neuzeit geprägt hat.