Obwohl Pilgern seit etlichen Jahren wieder voll im Trend liegt gab es nur wenige Forschungen
zu den Ursprüngen der Wallfahrten im Mittelalter - noch geringer war das Wissen über
Pilgerfahrten und ehemalige Wallfahrtsorte in Norddeutschland. Ein spektakulärer
Pilgerzeichenfund im Stader Hansehafen gab den Impuls diesen offenen Forschungsfragen
nachzugehen. Die Ergebnisse des daraus entstandenen Projektes und einer 2019 veranstalteten
Tagung mündeten in eine Doppelausstellung der Museen Lüneburg und Stade die mit diesem
opulenten Katalog dokumentiert wird zu dem 64 Expertinnen und Experten beigetragen haben. Er
stellt bekannte und unbekannte Norddeutsche auf den Wegen zu den großen und kleinen
Wallfahrtskirchen des mittelalterlichen Europa vor. Behandelt werden aus norddeutscher Sicht
die Fernpilgerfahrten nach Santiago de Compostela Rom und Jerusalem die rheinische
Wallfahrtslandschaft die Fahrten nach Wilsnack und Sternberg aber auch heute fast vergessene
Wallfahrtskirchen wie Nikolausberg bei Göttingen Hainholz bei Hannover oder das Kloster
Marienwohlde ebenso wie der in der Reformation untergegangene Sankt-Hulpe-Kult. Ein Katalog
aller einschlägigen archäologischen Funde aus dem Stader Hansehafen steht am Ende des reich
bebilderten Bandes der das Potential eines neuen Standardwerkes in sich trägt.