Mitte des 13. Jahrhunderts erhielt die gerade erst fertiggestellte Kathedrale Notre-Dame in
Paris neue Querhausfassaden mit aufwendigen Figurenportalen. Diese gut erhaltene Architektur
und Skulptur verrät viel: über die Experimentierfreudigkeit der mittelalterlichen Baumeister
aber auch über den denkmalpflegerischen Umgang mit dem Mittelalter im 19. Jahrhundert.Mit neuen
Methoden und Fragen hat ein Forscherteam der Universität Bamberg dies über mehrere Jahre
untersucht. Der vorliegende Band legt die Ergebnisse dieses wissenschaftlichen Austausches vor.
Wie können wir uns die Planungs- und Ausführungsprozesse dieser herausragenden Pariser Bauhütte
vorstellen? Was sagt das Bildprogramm über das Selbstbild seiner geistlichen Auftraggeber aus?
In welchem Verhältnis steht die Ikonographie zum Portal dem Ort der Anbringung? Wie hat sich
das Erscheinungsbild der Portale bis heute verändert.