Nach knapp 300 Jahren kehren die Silbermöbel der Welfen nach Braunschweig zurück! Als
herausragende Zeugnisse fürstlicher Repräsentation und Meisterwerke Augsburger
Goldschmiedekunst wurden sie dem Herzog Anton Ulrich-Museum als Dauerleihgaben anvertraut.
Prinz Maximilian Wilhelm von Hannover (1666-1726) der als kaiserlicher Feldmarschall in Wien
residierte ließ 1725 zwei kostbare Ensembles aus Spiegeln Tischen und Beistelltischen zur
Ausstattung seiner Repräsentationsräume anfertigen. Nach Maximilians Tod gelang Konrad Detlev
von Dehn der zu diesem Zeitpunkt als Wolfenbütteler Gesandter am Wiener Hof tätig war ein
spektakulärer Kunstankauf: Er erwarb für Herzog August Wilhelm von Braunschweig-Wolfenbüttel
die prunkvollen silbernen Möbel die von nun an dem Paradeappartement des neuen Braunschweiger
Residenzschlosses fürstlichen Glanz verliehen. 1729 erweiterte August Wilhelm den Bestand um
silberne Sitzmöbel. Aus dem Nachlass des hoch verschuldeten Herzogs gelangten die Möbel 1731
schließlich in den Besitz der Hannoveraner Welfen. Der Katalog widmet sich ausführlich diesen
Spitzenstücken europäischen Kunsthandwerks und den bedeutenden Augsburger Goldschmieden die
sie schufen. Dank neuer Quellenfunde können die Umstände des sensationellen Wiener Kunstankaufs
heute genauer beleuchtet werden. Ein weiterer Beitrag beschäftigt sich mit der bemerkenswerten
Ausstattung der Parade- und Sammlungsräume im Braunschweiger Schloss. Ein bislang unbekanntes
Pretiosen-Inventar und weitere neu aufgefundene Dokumente lassen Herzog August Wilhelm nun
endgültig als Sammlerpersönlichkeit aus dem Schatten seines berühmten Vaters Anton Ulrich
heraustreten.