Fürstin Pauline zur Lippe (1769-1820) ist bis auf den heutigen Tag eine legendäre Gestalt in
Lippe. Sie herrschte in Lippe mit Engagement und Durchsetzungswillen und brachte Reformen auf
den Weg die ihr dauerhaften Nachruhm sicherten. In unruhigen Zeiten übernahm sie 1802 die
stellvertretende Regentschaft für ihren Sohn Leopold II. und bestimmte gut 18 Jahre die
Geschicke ihres kleinen Landes. Wie sah sie sich selbst? Wie verstand sie ihr
Regierungshandeln? Welche Ziele bestimmten ihre Entscheidungen?Dieser Sammelband gibt neue
Antworten auf den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Diskussion. Hervorgegangen aus einer
Fachtagung anlässlich ihres 200. Todesjahres im Frühjahr 2020 konzentrieren sich die Beiträge
auf Pauline als historische und exemplarische Figur und bieten damit einen unverstellten Blick
auf die Praxis weiblicher Herrschaft. Vergleichende Perspektiven über die Grenzen Lippes hinaus
verorten die Fürstin im Kontext der dramatischen Umbruchzeit an der Wende vom 18. zum 19.
Jahrhundert.