Klöster und Stifte waren nicht nur Orte der Kontemplation sondern auch Zentren der Herrschaft
oft ausgestattet mit umfangreichem Grundbesitz einträglichen Rechten sowie wertvollen
Kirchenschätzen und Bibliotheken. Doch wie schützten sich Klöster vor Angriffen Übergriffen
und Plünderungen welche Verteidigungsanlagen gab es wer sicherte die Ringmauern und mit
welchen Waffen und welcher Zusammenhang ergibt sich mit dem zeittypischen Festungsbau?Der
vorliegende Band widmet sich erstmals dem internationalen Phänomen des verteidigungsfähigen
Klosters im Mittelalter und der Frühen Neuzeit jenseits der Burgen der Ritterorden
Bischofsburgen und Wehrkirchen. Ausgehend von der grundsätzlichen Frage ob und seit wann es
überhaupt Wehranlagen in Klöstern in Abgrenzung zu einfachen Einfriedungsmauern gab steht die
Situation in einzelnen Ländern im Fokus. Nicht nur in (einstigen) Grenzregionen wird der Bedarf
offensichtlich Klöster und Stifte auch jenseits von Kriegs- und Krisenzeiten umfangreich zu
befestigen. Vorgestellt werden Beispiele aus Deutschland Frankreich England Belgien
Österreich der Iberischen Halbinsel Mittel- und Südosteuropa sowie dem Mittelmeerraum. Ein
besonderer Schwerpunkt des Bandes liegt auf Niederösterreich das mit seinen zahlreichen gut
erhaltenen Beispielen die vielfältigen Formen und Facetten klösterlicher Wehranlagen aus allen
Epochen offenbart.