Die Entleerung des Bildes mithilfe von Auslöschungen Überdeckungen oder Ausschnitten
charakterisiert das bislang wenig bekannte künstlerische Schaffen von Franz Erhard Walther in
den Jahren von 1955 bis 1962. Die provokanten Bilder stießen zu ihrer Entstehungszeit auf
Ablehnung sie entsprachen zu wenig den genormten Vorstellungen davon wie ein Bild zu sein
hat. Nicht zuletzt aus diesem Grund gerieten sie lange in Vergessenheit - dabei stellen
derartige formale Leerstellen über Walthers Schaffen hinaus ein flächendeckendes Phänomen in
der Kunst der 1950er Jahre dar. Bis heute fehlt ein wissenschaftlicher Terminus der das
Phänomen "leerer" Bilder adäquat beschreibt. Anne Simone Kiesiel führt deshalb den Begriff des
"Dialogfeldes" ein welcher der Kunstgeschichte erstmalig ein Instrumentarium an die Hand gibt
um die außergewöhnlichen Werke wissenschaftlich zu verhandeln.