Chronos die Personifikation der Zeit fand in der Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts weite
Verbreitung - sei es in Tafelbildern in Deckengemälden in der Druckgraphik oder der Skulptur.
Das weite Einsatzspektrum dieser äußerst komplexen Figur bildet den Schwerpunkt der
vorliegenden Untersuchung. Die Konfrontation mit der Erkenntnis des befristeten Lebens und der
Fragilität jeder Existenz machte die Menschen im 17. und 18. Jahrhundert empfänglich für das
Thema der Vergänglichkeit das die destruktive Seite von Chronos in den Vordergrund stellt. Auf
vielfältige Weise wird die Personifikation der Zeit als Zerstörer dargestellt: von menschlichem
Leben von Liebe von materiellen Errungenschaften. Parallel zeigen Kunstwerke die positive
Seite von Chronos bei denen sich die Zeit als Helferfigur offenbart. In der Allegorie trägt so
die Zeit den Ruhm des Herrschers über dessen Tod hinaus in die Zukunft. Ebenso bewahrt Chronos
die Schöpfungen der neuzeitlichen Künstler vor dem Verfall und sichert deren Andenken in ihren
bleibenden Werken. Im Buch wird eine bisher fehlende Systematik entwickelt die von der
Herkunft und Genese der Zeitfigur ausgeht und anhand von ausgewählten Beispielen die
facettenreiche Verwendung der Zeitfigur in den Blick nimmt.