Die ehemalige Fuldaer Rabbiner-Villa in der Von-Schildeck-Straße 12 gehört zu den wenigen
historischen Gebäuden die sich als steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Fulda erhalten
haben. Das im Stil des Historismus für den Fuldaer Provinzial-Rabbiner Dr. Michael Cahn
(1849-1920) nach Plänen des Architekten Karl Wegener (1846-1914) in den Jahren 1902 03
errichtete Haus diente Dr. Michael Cahn und seinem Sohn Dr. Leo Cahn (1889-1958) der seinem
Vater im Amt des Provinzial-Rabbiners nachfolgte mit ihren Familienmitgliedern als Wohnhaus.
Nach der Reichspogromnacht 1938 musste die Familie aus Deutschland fliehen und gelangte über
England schließlich nach Palästina. Der vorliegende Band dem eine langjährige Recherchearbeit
vorausging beschäftigt sich mit der Rabbiner-Villa ihrer Baugeschichte dem Wirken der beiden
Provinzial-Rabbiner und dem Schicksal der Familie Cahn. Zudem macht das Buch bekannt mit vielen
jüdischen Bewohnerinnen und Bewohnern die bis 1938 in den Mietwohnungen des repräsentativen
Hauses lebten. Nicht zuletzt unterstreicht die dokumentarische Annäherung die kulturhistorische
Bedeutung der ehemaligen Rabbiner-Villa für die Stadt Fulda und die jüdische Geschichte
Hessens.