Ethnographie als Forschungsstil nähert sich ihrem Gegenstand durch genaue Beobachtungen und
dichte Beschreibungen. Der enge Kontakt mit dem Forschungsfeld ermöglicht eine differenzierte
Wahrnehmung der dort auffindbaren sozialen Praxis und der darin verankerten Denkleistungen. In
der deutschsprachigen Geschichtsdidaktik sind Versuche rar auf diesem Weg zu neuen und
differenzierten Einsichten in den Umgang mit Geschichte zu gelangen. Der vorliegende Band der
internationale Untersuchungen ebenso aufgreift wie Diskursstränge im deutschsprachigen Raum
zeigt neue Optionen und Perspektiven für die empirische Geschichtsdidaktik auf. Es werden
Grundlagen Konzepte und Stimuli bereitgestellt die einer ethnographisch orientierten
Forschung Anschlussmöglichkeiten bieten und dazu inspirieren sollen eigene Wege einzuschlagen.
In den verschiedenen Beiträgen kommen nicht nur traditionelle Institutionen in den Blick wie
etwa die Schule bzw. der Geschichtsunterricht sondern auch andere geschichtskulturelle
Instanzen Orte und vor allem Menschen die mit historischem Lernen Denken und Wahrnehmen in
unterschiedlichen Feldern in Verbindung gebracht werden können.