Lieber Bruder was sagen Sie dazu? Anselm Grün antwortet Ein Dialog der »Räume öffnet die in
größere Weite führen«. Wolfgang Beinert Pater Anselm Grün stellt sich Fragen der
Schriftstellerin Rosemarie Egger. · Wie sieht sein Alltag aus? Was macht sein Leben als
Benediktinermönch aus? · Wie sieht er ... das Verhältnis von Gotteserfahrung und Theologie? ...
von Seelsorge und Psychologie von Psyche und Leben aus dem Glauben? · Welche Persönlichkeiten
haben ihn geprägt? · Wie sieht er das Unterwegs-Sein zu Gott? ... die Schwierigkeiten auf dem
Weg? Was ist ihm - zumal jetzt im Alter - wichtig? Ein sehr persönlicher Gedankenaustausch
zwischen »einer im Fragen Findenden und einem im Antworten Suchenden« (Prof. Dr. Wolfgang
Beinert in der Einführung) PATER ANSELM - GANZ PERSÖNLICH Auf beeindruckende Weise geht Anselm
Grün auf die Fragen und Gedanken von Rosemarie Egger ein. So schreibt er z. B. im Blick auf
seine Erfahrung mit dem Älterwerden: »Die Aufgabe des Alters ist es immer milder zu werden.
So wie die Herbstsonne ihr mildes Licht auf die Landschaft wirft und sie dadurch verwandelt so
sollen wir mit einem milden Blick auf uns selbst und auf die Menschen schauen .... Zu Beginn
wollte ich immer als guter Mönch als geistlicher Mensch vor Gott erscheinen. Erst als ich
meiner eigenen Wahrheit schmerzlich begegnet bin konnte ich dieses spirituelle Image loslassen
und mich vor Gott so zeigen wie ich wirklich bin. Das hat mich demütiger aber auch freier und
zuversichtlicher gemacht. Am Ende unseres Lebens dürfen wir dankbar auf alles schauen was Gott
uns geschenkt hat und was wir auch andern Menschen weiterschenken durften. Aber am Ende werden
wir eben auch in aller Demut mit Martin Luther eingestehen: Wir sind nur Bettler.' Wir können
auch mit den Wüstenvätern sagen: Ich bin nur Anfänger. Wir fangen an uns für Gott zu öffnen.
Und es gibt noch vieles was in uns noch verschlossen ist was von Gottes Licht durchdrungen
werden möchte. Diese Demut hält uns wach und lebendig.« Anselm Grün OSB