Mit den Gemeindebauten des Roten Wien wurde die Utopie realisiert auch den Schwächeren einer
Gesellschaft ein gutes Leben zu ermöglichen. Ursprünglich erbaut um der Arbeiterschaft der
1920er Jahre bezahlbaren Wohnraum und eine eigene urbane Infrastruktur zur Verfügung zu stellen
können durch das kommunale Wohnungseigentum auch heute Menschen integriert werden die in der
neoliberalen Gesellschaft sonst eingeschränktere Chancen hätten. Die Relevanz des kommunalen
Eigentums für die aktuelle Situation besteht ebenso darin dämpfend auf Immobilienspekulationen
und steigende Mieten einzuwirken. Können Gemeindebauten in Zukunft auch Experimentierfeld für
neue Wohn- und Lebensformen sein?Gisela Erlacher (1956) folgt mit ihrer Kamera dem Parcours
durch die Torbögen von Superblocks wie dem Sandleiten- Goethe- und Karl-Marx-Hof. Sie
portraitiert Bewohnerinnen und Besucherinnen in ihrer Unterschiedlichkeit und gibt den Menschen
Raum sich jenseits klischeehafter Darstellungen zu zeigen.