Der Hinterhof ist ein außergewöhnlicher sozialer Raum dessen Erscheinungsbild bei näherem
Hinsehen viel über die Menschen erzählt die sich darin bewegen. Anders als die meisten urbanen
Räume wurde er oft nicht bewusst als Lebensraum geschaffen und gestaltet sondern war zunächst
einfach ein zwischen den umliegenden Gebäuden übrig gebliebener Leerraum. Die Anwohner*innen
nutzen ihn aber quasi als Freiraum ordnen ihm unterschiedliche Bedeutungen und Funktionen zu
und richten sich darin ein. Dieser Aneignungs- und Gestaltungsprozess verläuft oft weniger
geplant und zielgerichtet sondern eher spontan und intuitiv. Gerade deshalb verrät er einiges
über die unbewussten Haltungen und Bedürfnisse der Menschen die diesen Raum nutzen. Wolfgang
Strassl schaut auf die nur vordergründig banale und belanglose Realität dieser urbanen Sujets
zeigt sie in seinen Fotografien aber davon losgelöst als unbewusst arrangierte Stillleben in
ihrer doppelbödigen surrealen und poetischen Dimension.