Ausgehend vom Phänomen des Dandytums und seinen prominenten Vertretern arbeiten die Autoren
typische Merkmale von Dandys heraus. Sie zeigen den engen Konnex von Dandyismus und
narzisstischer Persönlichkeit auf. Dies erfolgt vor dem Hintergrund des Mythos von Narziss und
Echo und den Beziehungswünschen beider. Letzteres wurde in der Literatur oft übersehen. Dem
Streben nach Bewunderung und Aufmerksamkeit von Narzissten und Dandys stellen die Autoren das
dem Menschen immanente Streben nach Ruhm gegenüber. Sodann werden die aktuellen Ergebnisse der
empirischen Forschung zur Konkretisierung des schwer fassbaren Narzissmusbegriffs dargestellt.
Der für Narzissmus auffindbare Zusammenhang zu Bodybuilding bei Männern und Anorexie bei Frauen
weist auf den ursprünglichen Mythos zurück. Praktisch-therapeutische Aspekte zur Behandlung
narzisstischer Persönlichkeiten werden erörtert und weisen auf schwierige Behandelbarkeiten.
Insgesamt wird deutlich dass das Dandytum nur eine Ausdrucksform von Narzissmus ist aber auch
dass der ursprüngliche Beziehungsgedanke wie er bei Narziss und Echo anklang im modernen
Narzissmusbegriff verlorengegangen ist. Es bleibt im therapeutischen Prozess und in der
empirischen Forschung zu klären was Narzissmus meinen soll und was als therapeutischer Auftrag
Zielsetzung und Behandlungsmethode in Frage kommt. Trotz erster optimistisch stimmender
konvergenter Entwicklungen bleiben eine Reihe ungeklärter Fragen auf die die Autoren
verweisen.