Die vorliegende Arbeit ermittelt den wechselseitigen Einfluss von religiösem Fest und
gesellschaftlicher Entwicklung im Raum Attika und den angrenzenden Gebieten am Beispiel der
Dionysos-Kulte. Die Untersuchung geht davon aus dass die Struktur der Gesellschaft die von
ihr gefeierten Feste und die darin verehrten Gottheiten ein Kontinuum bilden und damit
Veränderungen unterlagen. Demnach stellt nicht nur die Polis eine Entwicklungsstufe der
Gemeinschaft dar sondern auch das von ihr gefeierte Fest und die Vorstellung des Gottes
Dionysos. Das Werk geht von der Annahme aus dass sich die überragende Bedeutung des Gottes
Dionysos in Athen im 5. Jh. v. Chr. auf Ursachen zurückführen lässt die genauer bestimmt
werden können. Damit richtet sich das Interesse auf die Ursprünge der religiösen Verehrung
dieses Gottes der gesamten Studie liegt die Konzeption eines werdenden Gottes zugrunde. Zur
Lösung dieser Aufgabe wählt der Autor einen interdisziplinären Ansatz bei dem neben den
Disziplinen der Alten Geschichte der Archäologie und Philologie auch Kunstgeschichte und
Religionsgeschichte eingebunden werden.