Die Purpurfrage die wir im Folgenden aufzuhellen versuchen hatte bereits im Altertum bei den
Kulturvölkern am Mittelmeere eine hohe praktische Bedeutung erlangt. Schon damals standen
Purpurgewebe zunächst in Wolle mit den feinsten transparenten Linnenstoffen dem ägyptischen
und antiochenischen Byssus gleich hoch im Preise und waren wie Gold und Elfenbein geschätzt.
Deshalb wird auch von den alten Schriftstellern und unter diesen namentlich Aristoteles
Plinius und den Autoren der späteren Kaiserzeit die Kunst der Purpurfärberei ganz besonders
hervorgehoben. Das Mittelalter hingegen hatte sich von der literarischen Behandlung dieses
Zweiges immer weiter entfernt und erst in neuerer Zeit wurde diese Frage wieder aufgenommen
als die Künstler sich mit Vorliebe technischen und theoretischen Problemen zuwandten. So hatte
Fabio Columna die Nachrichten welche über die Geschichte des Purpurs noch von den Alten
bekannt waren näher zu erläutern versucht. [...] Dieses Buch ist ein Nachdruck der
historischen Originalausgabe von 1900.