Klees Bilder wirken einfach und sie sprechen zunächst für sich. Abstraktes wird mit
Gegenständlichem ausbalanciert. Die Schönheit der Farbe die Sensibilität der Linie der
pointierte Witz in der Darstellung menschlicher Schwächen und nicht zuletzt die Poesie der
Bildtitel machen dem Betrachter ein leicht zugängliches Angebot. Zu zeigen wie sich ihr
eigentliches sehr viel reicheres Leben erst hinter der Oberfläche entfaltet ist das Anliegen
dieses Buches: Klee selbst hat seine Arbeit mit dem Blick durch ein Mikroskop verglichen. Nur
aus der Nähe wird das unendlich kunstvolle Verflechten aller denkbaren Aspekte des Lebens zu
einer visuellen Symphonie zu einem dynamischen in komsmische Regionen reichenden Geflecht
erkennbar. Die Jahre am Weimarer später am Dessauer Bauhaus haben auf die Entwicklung dieser
faszinierenden Bildsprache wie Dünger gewirkt. Im kollegial-freundschaftlichen Verhältnis zu
Kandinsky und Schlemmer und in der Auseinandersetzung mit seinen Schülern entdeckte Klee sich
selbst. Erst als das Bauhaus in späteren Jahren eine größere Nähe zur Industrie entwickelte
wurde ihm der im ersten Weltkrieg Kampfflugzeuge mit Tarnfarben bemalt hatte klar dass ihn
sein Weg in eine andere Richtung führen müsse: Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder sondern
macht sichtbar. Ein kleiner Stadtrundgang zeigt die Orte in Weimar an denen Paul Klee lebte
und wirkte.