Die Möglichkeiten der Raumkühlung sind vielfältig. Betonkernaktivierung mit wasserführenden
Rohren gehört seit ca. 25 Jahren zum Stand der Technik. Betonkernaktivierung mit dem Medium
Luft ist dagegen weniger bekannt und noch weniger verbreitet. Hauptziel der vorliegenden Arbeit
ist - auf der Grundlage umfassender Simulationsrechnungen - die Bestimmung des Energiebedarfs
für verschiedene Systeme der luftgeführten Betonkernaktivierung und die Untersuchung des
erzielbaren Komforts. Zusätzlich wird die luftgeführte Betonkernaktivierung im Kontext zu
bestehenden etablierten Systemen zur passiven Kühlung von Nichtwohngebäuden bewertet.
Grundsätzlich ist festzustellen dass die einfache Betonkernaktivierung ohne erhöhten
nächtlichen Luftwechsel und ohne zusätzliche Elemente der Nachkühlung bei Standard-Klima auch
an sommerwarmen Standorten angenehme Raumtemperaturen im Sommer ermöglicht. In extremeren
Sommern dagegen stößt die einfache luftgeführte Betonkernaktivierung allerdings schnell an ihre
Leistungsfähigkeit da die Anzahl der Übertemperaturgradstunden deutlich die 500 Kh
a-Anforderung gemäß DIN 4108-2 übersteigt. Hier kann der Komfort durch eine optimierte
Betriebsführung mit zweifachem nächtlichem Luftwechsel oder aber durch den Einsatz
zusätzlicher Elemente der Kühlung (Erdkanal Grundwasserbrunnen) deutlich verbessert werden.