Die Herausgeber haben ein langes Gespräch mit Thoams Arslan über seine filmische Arbeit
geführt. Ihr Fazit:Thomas Arslan hat nie etwas erfunden sondern immer etwas vorgefunden aus
dem dann die Erzählungen mit den jeweiligen Figuren entstehen und anstelle von Nachdichtungen
tradierter Stoffe und Stereotypen eben Ungesehenes und Nichtbeachtetes zeigen. Ob es sich dabei
um Fragen der Migration in Geschwister (1997) und Gold (2013) um solche des Genres in Im
Schatten (2010) der individuellen Motivation in Dealer (1998) oder schließlich derjenigen nach
sozialen und intimen Beziehungen wie in Ferien (2007) und in Helle Nächte (2017) handelt
bislang ist es jedem Film von Thomas Arslan gelungen einen anderen und durch seine Genauigkeit
aufregenden Blick auf die Phänomene des Alltags der Beobachtung der Wahrnehmung und nicht
zuletzt der filmischen Erzählung zu werfen. Das hat vielleicht auch etwas mit einem Prinzip zu
tun auf das Thomas Arslan immer wieder hinweist: Er versucht seine Filme von seinen Figuren
her zu denken zu sehen und zu konzipieren. Ihre Wahrnehmung des Alltags und des Lebens der
Gesellschaft und der Umgebung ist dann - im Film wie in der Realität - eine Richtschnur für die
filmische Arbeit.