Es gab nur wenige Judenretter aus den Reihen der Wehrmacht. Zu ihnen gehörte Karl Laabs
(1896-1979) als Kreisbaurat und Luftwaffen-Feldwebel während des Zweiten Weltkriegs nach
Krenau Chrzanów abkommandiert. Durch uneigennützigen Rettungswiderstand verhalf er 1943 ca. 100
polnischen Juden zur Flucht vor der Deportation ins nahe Auschwitz. Sein zivilcouragiertes
Handeln kann belegen dass es Alternativen gab zu Unmenschlichkeit auch unter den Bedingungen
staatlichen Terrors. Es entlarvt die gängige Schutzbehauptung als billige Ausrede für eigenes
Mittun militärische Befehlsverweigerung sei nahezu ausgeschlossen gewesen und in jedem Fall
hart bestraft worden. Freilich war es mit einem nur schwer einzuschätzenden Risiko verbunden
aus der Rolle des Angepassten des Mitläufers der Nazi-Diktatur herauszutreten. Aber selbst
totalitäre Herrschaft ließ unbeabsichtigt zwar Freiräume für aktiven Anstand. Karl Laabs wies
entscheidende Eigenschaften hierfür auf: relative Immunität gegen Nazismus und Rassismus die
Übereinstimmung von Moral und Tat bei existentiellen Fragen fähig zu Betroffenheit Empathie
und Mitleid tüchtig findig angstfrei entscheidungsfreudig praktisch veranlagt
selbstbewusst selbstständig denkend und fühlend bereit zu mutigen konspirativen Aktionen im
Verborgenen tolerant gegenüber Menschen die anders sind. Ein beeindruckendes Beispiel für
Zivilcourage in entscheidenden Situationen!