Diese Arbeit untersucht die Rolle von religiösen Motiven und theologischen Dimensionen in
ausgewählten Filmen des ungarischen Regisseurs und Drehbuchautors. Der Filmkorpus deckt die
verschiedenen Schaffensphasen des Oscar-Preisträgers und spiegelt somit die unterschiedlichen
politische und soziale Kontexte Ihrer Produktion. Als Denkrahmen für die Filmanalyse dienen
Grundthemen aus der theologischen Arbeit von Paul Tillich in denen einerseits Menschenbilder
andererseits die Verbindung von Religion und Gesellschaft reflektiert wird. Dabei spielen die
Kategorien des menschlichen Mangels der Entfremdung und der verlorenen Dimension eine zentrale
Rolle. Die Filme Szabós wie auch die Schriften Tillichs gehen von einem Bild des Menschen aus
der mit individuellen Fähigkeiten selbstbestimmt und frei handelt der aber gleichzeitig die
eigenen Mängel wahrnimmt und immer wieder getrieben wird von Angst Leid und Schuld wie auch
von der Begrenztheit des Lebens. Aus diesem Grund erweist sich die Kombination des Filmkorpus
mit diesem anthropologischen Ansatz als besonders fruchtbar. Die Fragestellung und der
ausgewählte Denkrahmen legen es nahe die ausgewählten Filme figurenanalytisch zu untersuchen.
Die detaillierte Betrachtung der Charakterisierung der Rolle und der Transformationen der
Hauptfiguren dient dazu die Filmanthropologie und die Rolle religiöser Motive und
theologischer Argumentationen zu eruieren. Behandelte Filme: Vater (Apa HU 1966) Vertrauen
(Bizalom HU 1980) Hanussen (Profeta HU DE 1988) Süsse Emma. liebe Böbe (Édes Emma Draga
Böbe HU DE 1992) Ein Hauch voll Sonnenschein (A Taste of Sunshine HU DE AT CA 1999) Hinter
der Tür (The Door HU DE 2012) Abschlussbericht (Zárójelentés HU 2020)