Im Juni 1989 nach der brutalen Niederschlagung friedlicher Proteste in Peking stornieren
Tausende Reisende ihre Flüge nach China. Manche Linienflüge werden gestrichen andere finden
mit nahezu menschenleeren Flugzeugen statt. Zu einem dieser Flüge kommen sechs Alleinreisende
und ein Grüppchen übermütiger Jugendlicher zusammen. Im geschlossenen Raum auf der Reise durch
Nacht und Tag in der befremdlichen und einmaligen Konstellation rücken die Passagiere
zwangsläufig zusammen und offenbaren nach und nach ihre Vorgeschichten und Beweggründe. Dabei
treffen oberflächliche Coolness auf nüchternes Kalkül harte politische Realität auf Idealismus
feinsinnige Ansprüche auf reißerischen Aktionismus. Es ergeben sich Überraschungen und
Rückschläge Konflikte und komische Momente Enge Verunsicherung schließlich neue Ansätze und
Perspektiven. Der unterbuchte Juniflug ist ein poetisches Theaterstück. Ein Reisespiel eine
Zeitreise. Oder - wenn man über den konkreten zeitgeschichtlichen Bezug hinwegblickt -
vielleicht auch eine Parabel auf das menschliche Leben.