Sand Talk beschert dem Leser nichts weniger als einen Wechsel der Perspektive von der aus wir
die Krisen der modernen Welt betrachten und neu beurteilen können. Tyson Yunkaporta
Angehöriger des im australischen West Cape York beheimateten Apalech-Clans und Professor für
Indigenes Wissen vermittelt in diesem an Geschichten reichen Buch das tiefe komplexe und
prozesshafte Wissen der Aborigines. Ein Wissen das aus der innigen und symbiotischen Beziehung
zum Land und zu den Ahnen besteht und auf dem Denken in Geschichten und dem Erkennen von
Mustern beruht. Es ist flüchtig wie die Zeichnungen die bei den Zwiegesprächen oder den
Unterhaltungen in der Gruppe in den Sand gezeichnet werden und zugleich umfassend wie die
Traumzeit. Es ist aber auch ein Wissen das durch die westliche Zivilisation verheert wurde
die die weiten Gebiete Australiens ausgeplündert und die Kultur der Aborigines die sich als
Hüter des Landes verstehen marginalisiert und verstümmelt hat. Yunkaporta macht dieses
verschüttete Wissen lebendig und sucht in den Mustern der indigenen Kultur nach Möglichkeiten
die Moderne auf den Weg der Nachhaltigkeit zu führen.