Fremde Münzen aus Indien Japan oder Arabien strahlen eine verheißungsvolle Anziehungskraft
aus. Wie sind sie nach Europa gelangt? Was bedeuten die Aufschriften und Symbole die sie
enthalten? Und wer waren die Menschen die mit ihnen zu bezahlen pflegten? Martin Mulsow
erzählt in diesem reich illustrierten kulturhistorischen Essay anhand einer Fülle bisher völlig
unbekannter Materialien aus allen Archiven Europas die Geschichte der Münzforschung und macht
damit auf ein frühes Kapitel der Globalisierung aufmerksam. Es ist die Geschichte einer
sogenannten intellektuellen Einkreisung Asiens. Eine Gruppe Gelehrter des 17. und frühen 18.
Jahrhunderts erkundete den Nahen und Fernen Osten mithilfe dieser Münzprägungen von ihren
Lehnstühlen aus: Arabien wurde auf Pappe gebannt China in Heften verzeichnet und der
Mogulkaiser in Indien wurde durch die Entzifferung verschlungener persischer Inschriften
lebendig. Sie prägten die Münzen mit ihrer Forschung und ihren Projektionen noch einmal.