Sprachlöcher ist ein fulminantes radikales poetisches Buch. In rund 350 Kurztexten und
Aphorismen verbindet Marcus Steinweg analytische Tiefenschärfe mit polemischer Zuspitzung.
Seine Texte sind von höchster sprachlicher Dichte und Genauigkeit. Schließlich geht es um den
Versuch einer auf allen Ebenen verrücktspielenden Welt mit Sprache zu antworten. Dabei beweist
Steinwegs Denken mit jeder einzelnen Notiz seine Welthaltigkeit. Es lebt von
Differenzierungsbereitschaft indem es Vereinfachung zum Quell ideologischer Verblendung
erklärt. Kein Gegenstand der nicht theoriewürdig wäre. Es geht um die Verflechtung von Sprache
und Ideologie Ressentiment und Politik Kunst und Gesellschaft Humor und Hysterie kurz um
eine Infragestellung des aktuellen Zustands der Welt. Die Löcher in dessen sprachlicher
Darstellung werden aufgedeckt und mit Beckett Kafka Duras Weil Hegel Nancy und anderen in
den Blick genommen.