Nach westlicher Ãœberzeugung geht das Individuum der Gemeinschaft voraus und nutzt Letztere
lediglich zum eigenen Vorteil um jene Güter produzieren zu können die es benötigt - woraus
dann eine progressive Ökonomie entstehe. Die Geschichte des Robinson Crusoe veranschaulicht
diese Sichtweise perfekt: Als er allein auf seiner einsamen Insel strandete baute er aus
eigener Kraft mit den vorhandenen Ressourcen eine neue Zivilisation auf errichtete Gebäude und
hielt sich Nutztiere. Zugleich zeigt sich darin aber auch der tote Winkel des westlichen
Denkens ist Robinson doch (nicht nur) als Romanfigur das Produkt einer organisierten
Gesellschaft ohne die er nicht existieren würde. Dieses Paradox nutzt François Flahault für
den Schluss dass das Individuum aus der Gesellschaft hervorgeht dass »Gesellschaft« die
primäre »Natur« des Menschen bildet und dass es folglich an der Zeit ist auch die Rolle der
Ökonomie in der Gesellschaft neu zu denken. In dieser deskriptiven Analyse ergründet er die
Ursprünge des modernen Individuums stellt sich der Frage nach Genese und Existenz von »Kultur«
und »Natur« für die Gesellschaft übt Kritik an Marx' Verständnis von Gemeinschaft und
begründet die Erkenntnis ein neues soziales Denken sei mehr als überfällig.