Jemanden einen Versager zu nennen ist die größtmögliche Beleidigung wurzelt darin doch das
Urteil dass sich im Versagen der angesprochenen Person etwas Bahn gebrochen hat das ohnehin
nicht zu vermeiden war: Wer versagt hat hat das eigene Leben verfehlt wer versagt hat ist
unfähig das zu leisten was allen anderen Menschen scheinbar mühelos gelingt. Neben dem
sozialen Urteil das andere über einen fällen existiert jedoch auch die Selbstbezichtigung:
Ich habe versagt. Doch ab wann man von Versagen spricht dafür gibt es keine genauen Kriterien.
Nora Weinelt zeichnet die Wege nach über die der aus der Mechanik stammende Begriff des
Versagens Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch findet und zeigt dass er erst in unserer
postmodernen Gesellschaft in der noch jedes Scheitern nachträglich als Etappe zum Erfolg
beschrieben werden muss seine ganz und gar vernichtende Schlagkraft voll entfaltet.