Ihrem stockend-depressiven Schwebezustand - bestehend aus aufgeschobener Abschlussarbeit zäher
Liebesbeziehung und mehreren Wochen Quarantäne - setzt Asli Özdemir den radikalen Nikotinentzug
und versförmige Tagebucheinträge entgegen. Doch je mehr sie das Entzugserleben
poetisch-protokollierend erkundet umso deutlicher tritt ein einengendes Konfliktfeld aus
Politischem und Persönlichen zutage. Und so gerät das tippende Texten immer häufiger zur
streitenden zeternden schimpfenden letztlich wütend-befreienden Tastaturfuchtelei nur um
sich bald darauf wieder in schöpferischem Sanftmut zu erholen: »was nun? aushandeln stetig
ausgraben stetig das feld ist offen das feld wartet das feld ist feucht der regen
frisch«.