Schon in jungen Jahren sehnte sich Titiou Lecoq nach einer Zeit in der Schriftsteller noch
Superstars waren. An einem emotionalen Tiefpunkt angelangt hört sie im Radio von dem
Balzac-Haus in Passy und beschließt kurzerhand sich auf die Spuren ihrer literarischen
Jugendliebe zu begeben. Doch das Haus ist überraschend leer die Einsamkeit des legendären
Autors spürbar. Statt einen Psychologen aufzusuchen entscheidet sich Lecoq eine Biografie
Balzacs zu schreiben und der Frage nachzugehen warum der große Schriftsteller sich in dieser
kleinen Wohnung verkrochen hat und die Besucher dort heute nur noch eine hässliche Vase
vorfinden. Sie entlarvt den Mythos des Literaturgenies und zeigt uns einen Mann der schrieb
um zu Geld und Ruhm zu gelangen der sich nach Liebe sehnte aber sein Glück nur erträumen
konnte der seine unvorteilhaften Körperproportionen durch extravagante Kleidung zu kaschieren
suchte der ein Faible für Luxus hatte und dafür ein finanzielles Fiasko nach dem anderen in
Kauf nahm. Kurzum: einen Mann aus Fleisch und Blut. Mit schwungvoller Feder fegt Titiou Lecoq
in Balzac und ich den Staub von dem literarischen Denkmal Balzac und führt uns seine
ungeheuerliche Modernität vor Augen: sein Engagement für die Frauen seinen Unternehmergeist
seine Verirrungen in einem System in dem Geld eine notwendige Voraussetzung für Glück zu sein
scheint.