Was wäre wenn du trans wärst und es nicht wüsstest? Wenn es eine Lücke in deinem Leben gäbe
von der du nicht mehr als eine unbestimmte Ahnung hast dass es sie gibt? Wenn du dich nur im
Drogenhoch oder beim Sex in deinem Körper zu Hause fühlst? Vom Sydney der 1980er Jahre bis ins
heutige New York in den sich wandelnden politischen und medialen Landschaften des späten
zwanzigsten Jahrhunderts spinnt Reverse Cowgirl eine Komödie der Irrungen. McKenzie Wark ist
dabei als aus dem Aufbruch von 1968 aus Punk Disco und schwul-lesbischen Subkulturen neue
Identitätsentwürfe entstehen - doch sie muss feststellen dass sich ihr Leben weiterhin den
Namen und Kategorien entzieht. Zwischen dem Versuch als schwuler Mann zu leben und jenem als
Mann mit Frauen zusammen zu sein erkennt Wark dass sie ganz anderer als der etablierten
Erzählungen bedarf. Mit Anleihen bei den Genres der Autofiktion und Fiktionskritik entsteht so
das gleichermaßen drastisch wie berührende Memoir einer Nichtexistenz: die Autoethnografie der
Undurchsichtigkeit unseres Selbst.