Als bei der Zwangsräumung der Wohnung seiner Mutter durch eine Verwechslung alles von Wert in
die Müllverbrennungsanlage wandert bleibt dem Erzähler wortwörtlich nur der Abfall der eigenen
Familiengeschichte. Wie hat es so weit kommen können? Der Erzähler blickt auf die Biografie
seiner Familie: ein Stammbaum des Wahnsinns. Die Großmutter bipolar zwölf Suizidversuche der
Großvater Stammkunde in Steinhof die Mutter Alkoholikerin der Vater depressiv. Und er blickt
auf seinen eigenen Weg: Eine Kindheit im Münchner Arbeiterviertel. Die frühe Angst verrückt zu
werden. Die Flucht vor der Familie ins entfernte New York. Jahre in Wien mit Freud im
Kaffeehaus. Und wie er schließlich doch in der Anstalt landet - als Psychologe. Bei der Arbeit
mit den Patienten lernt er dass ein Mensch immer mehr ist als seine Krankheit dass Zuhören
wichtiger ist als Diagnostizieren. Vor allem aber muss er sich bald die Frage stellen was das
sein soll: ein normaler Mensch. Eine aus dem Ruder gelaufene Familienanamnese? Ein
Schelmenroman? Ein Lehrstück in Empathie? Leon Englers Debüt ist all das und mehr ein
zärtlicher Befreiungsschlag die Geschichte einer Versöhnung. 'Ein fantastisches Buch -
abgrundtief und doch tröstend. Hab's verschlungen.' DORIS DÖRRIE 'Unwiderstehlich.
Leichtfüßig und ernst zärtlich und brutal ironisch und ehrlich.' SIRI HUSTVEDT