In der Dissertation von Lena Sachse werden berufliche Übergänge und Unterqualifikation aus
einer habitus- und milieutheoretischen Perspektive untersucht. Im theoriebasierten Teil wird
der Forschungskontext erläutert und die Studie im Rahmen des Projekts "Validierungsverfahren
und Nachqualifizierung in Nordrhein-Westfalen (Valinda)" verortet. Dabei werden zentrale
Begriffe wie formale Geringqualifikation ‚An- und Ungelernte' sowie berufliche
Entscheidungsprozesse definiert und hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Bildungs- und
Berufsverläufe analysiert. Ein besonderer Fokus liegt auf der Anwendung der Habitus-Theorie
nach Bourdieu um die Bedeutung milieuspezifischer Zugehörigkeiten und beruflicher
Gelegenheitsstrukturen für Übergänge im Arbeitsmarkt zu beleuchten. Im empirischen Teil geht
die Autorin auf die methodologischen und methodischen Grundlagen der praxeologischen
Wissenssoziologie und der dokumentarischen Methode ein. Die Erhebung und Analyse der Daten
erfolgt unter Einsatz einer sinngenetischen Typenbildung sowie einer Korrespondenzanalyse.
Dabei werden Tendenzen einer soziogenetischen Interpretation herausgearbeitet die neue
Perspektiven auf Bildungsbeteiligung im Erwachsenenalter sowie die Situation
unterqualifizierter Beschäftigter ermöglichen. Mit der vorliegenden Veröffentlichung wird ein
wichtiger Beitrag zur berufspädagogischen Forschung geleistet indem theoretische Konzepte mit
empirischen Befunden verknüpft werden und Konsequenzen für Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik
aufzeigt. Eine abschließende methodische Reflexion rundet die Untersuchung ab. Die Arbeit
richtet sich an Wissenschaftler:innen der Bildungs- und Berufsforschung
Entscheidungsträger:innen in der Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik sowie Praktiker:innen im
Bereich der beruflichen Beratung und Qualifizierung. Diese Veröffentlichung wurde aus Mitteln
des Publikationsfonds NiedersachsenOPEN gefördert aus zukunft.niedersachsen unterstützt.