Die Vertreter der Bewegung des Offenen Theismus sind überzeugt: Wenn Gott Liebe ist dann
erschafft er auch diese Welt und besonders den Menschen aus seiner Liebe heraus. Die
Verwirklichung authentischer Liebe ist aber nur möglich wenn Gott dem Menschen Freiheit
zugesteht. Damit geht Gott ein großes Risiko ein - er entscheidet nicht mehr allein über den
Verlauf der Weltgeschichte die damit auch für ihn unkalkulierbar und ein echtes Wagnis wird.
Aber widerspricht das nicht klassischen Vorstellungen von den Eigenschaften Gottes? Ist er
nicht allwissend allmächtig unveränderbar souverän? Ist Gott überhaupt noch ein richtiger
Gott wenn er sich so von menschlichem Handeln abhängig macht? Ist das nicht ein lächerlicher
Gott? Manuel Schmid zeichnet die Entstehungsgeschichte des Offenen Theismus nach der gerade im
amerikanischen Evangelikalismus zu erbitterten Kontroversen geführt hat. Er wirft damit auch
ein Licht auf evangelikale Streitkultur und Ambiguitätstoleranz hilft aber vor allem die
Bewegung des Offenen Theismus aus ihrer Geschichte heraus zu verstehen. Das Buch zeichnet die
Debatte um diese neue Sicht in mehreren Phasen nach und legt Wert auf die theologischen
philosophischen und biblischen Argumente die im Spiel sind. Zum Schluss stellt sich die Frage
ob dieser lächerliche Gott nicht jenem Gott der sich am Kreuz offenbart unheimlich ähnlich
ist?