Bilder steuern zentral die Wahrnehmung von Kulturen. Begreift man Kultur als
gesellschaftspraktische Lebensform dann lassen sich Bildkulturen als Gesamtheit der bildlichen
Repräsentationen und Bildpraktiken als Praktiken der Inkorporation von Denken und Handeln
bestimmen durch die Wirklichkeiten visuell konstruiert und behauptet werden. Die Erforschung
von Bildkulturen wirft entsprechend die Frage nach dem 'Imagineering' auf dem mentalen und
physischen Erzeugen von Bildern nach Bildtechniken Bildpraktiken und Bildagentschaften. Eine
Bildkulturwissenschaft widmet sich ferner dem Umgang mit und dem Verhalten zu Bildern im Sinne
eines spirituellen und profanen Kultus sowie den anthropologischen und kulturellen Verortungen
von Bildern im Spannungsfeld zwischen 'ImagiNation' und Migration. Die Beiträge des Bandes
eröffnen eine 'Bildpraxeologie' des Politischen und erweitern damit den Horizont der
Kulturwissenschaften um geopolitische Aspekte der Bildverwendung.