Blick ins BuchDieses Buch präsentiert und analysiert literarische Träume der Shoah aus einer
wissenspoetischen Perspektive. Ob in unmittelbarer Nähe zu den Konzentrationslagern oder aus
der Distanz heraus entstanden ob von Überlebenden selbst oder von den Nachgeborenen verfasst:
Indem Christiane Solte-Gresser Traumnotate Träume in Autobiographien und Traumfiktionen
zueinander in Beziehung setzt wird ein eindrückliches Spektrum an Erzählweisen sichtbar mit
denen sich bekannte wie bislang kaum beachtete Autorinnen und Autoren über den Traum schreibend
der Shoah annähern.Die Vieldeutigkeit und Widersprüchlichkeit des Traums sein unsicherer
Wirklichkeitsstatus die übermächtigen sinnlichen und leiblichen Wahrnehmungen im Traumerleben
und der ästhetische Eigensinn der des Nachts Erfahrungen und Reflexionen in beunruhigende
Bilder verdichtet machen den Traum zu einem Erzählverfahren mit dem die Grenzen des
Darstellbaren ausgelotet werden. So lassen sich die erzählten Shoah-Träume auch als eine
kritische Reflexion über das vieldiskutierte Problem der 'Unsagbarkeit' lesen. In ihnen scheint
ein Wissen aufgehoben das geborgen und weitergegeben werden will - und das auf anderem Wege
kaum zugänglich oder vermittelbar ist.