Der rheinische Jude Revolutionär und Frühzionist Moses Hess (1812-1875) wurde zu Unrecht
vergessen. Er gehörte zu den Gründern der Kölner Sozialdemokratie und war ihr erster
Vorsitzender. Als leidenschaftlicher Intellektueller zählte er zu den wichtigsten Publizisten
des deutschen Vormärz fungierte als Vermittler französischer Theorie und organisierte die
frühe Arbeiterbewegung mit. Berüchtigt waren seine Freund- und Feindschaften mit Karl Marx und
Friedrich Engels denen er den Weg in das radikale Denken wies. In Begleitung seiner Frau
Sybille Pesch einer einfachen Kölnerin ständig auf der Flucht vor den Behörden war er ein
unermüdlicher Agitator. Einerseits war er ein typischer Vertreter des deutschen Judentums
seiner Generation das sich vollständig in der Gesellschaft zu assimilieren trachtete
andererseits thematisierte er als einer der Ersten die Judenfeindschaft auch der eigenen
Umgebung. Am Ende seines Lebens entwickelte er die Vision eines jüdischen Staates als
Musterdemokratie in der er sozialistische und messianische Elemente vermischte. Spuren seines
Werkes führen bis zu Walter Benjamin und Ernst Bloch. Mit diesem Buch gibt uns Volker Weiß
Einblick in das Leben und Denken dieses außergewöhnlichen Autors.