Bekannt wurde Isabelle Graeff (geb.1977 in Heidelberg) 2010 durch die Serie My Mother And I
bei der sie über mehrere Jahre ihre Mutter fotografisch begleitete um ihre
Mutter-Kind-Beziehung zu hinterfragen. Die Aufnahmen für ihr Fotoprojekt Exit dehnen die
Identitätssuche nun auf ein ganzes Land aus. Mit einfühlsamem Blick spürte die in London
ansässige Fotografin zwischen August 2015 und Juni 2016 der Krise eines Landes nach dessen
Bevölkerung spätestens seit der Brexit-Abstimmung schmerzhaft in der Mitte geteilt ist. Ein
Land das gespalten ist zwischen Menschen deren Blick nach außen gerichtet ist und Menschen
die nach innen schauen. Ein Land das sich auf erneute Identitätssuche begibt derweil sich
seine Natur unberührt von den gesellschaftlichen Entwicklungen in ihrer mystischen Schönheit
existiert. Graeff spürt diesen Umbrüchen Veränderungen und Entwicklungen fotografisch nach.
Der Feuilletonist Niklas Maak hat hierzu einen aufschlussreichen Essay geschrieben der
dieBilder auf verschiedenen Eben kontextualisiert.