Unzählige Publikationen und Ausstellungen beschäftigen sich mit Jean-Michel Basquiats Leben und
Werk doch eine Episode blieb bisher weitgehend unberücksichtigt: Im Sommer 1982 reiste der New
Yorker Künstler auf Einladung des Galeristen Emilio Mazzoli für eine seiner frühen
Einzelausstellungen in Europa ins italienische Modena. Innerhalb weniger Tage malte er dort
eine Gruppe großformatiger Gemälde die sein vorheriges Schaffen nicht nur hinsichtlich ihres
Maßstabes übertrafen. Jeweils mindestens zwei mal vier Meter groß markieren sie den Übergang
vom Graffiti-Sprayen in den Straßen Manhattans zum Malen auf Leinwand. Zugleich sind sie
Ausdruck des Findens einer Identität als Künstler. Die Gemälde - darunter Meisterwerke die
heute als die Herausragendsten seines OEuvre gelten - wurden nie zusammen gezeigt. Dieser
Katalog beleuchtet mit Basquiats Italienaufenthalt einen entscheidenden Moment in seiner
Karriere und führt die acht Gemälde erstmals wieder zusammen. JEAN-MICHEL BASQUIAT (1960-1988
New York) zählt zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Aus der Post
Punk-Underground Szene in Lower Manhattan kommend erregte er 1981 in der legendären
Gruppenausstellung New York New Wave die Aufmerksamkeit der Kunstwelt. In neun äußerst
produktiven Jahren schuf er ein Werk das eine neue Bildsprache aus gestisch-expressiver
Malerei und dichten Schriftbildern formuliert und immer wieder die Unterdrückung Ausgrenzung
und Ausbeutung afroamerikanischer Menschen reflektiert.