Sofie Dawo zählte zu den wichtigen Künstlerinnen einer konkreten Textilkunst in der zweiten
Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit Mut zum Experiment und ausgehend von den Prinzipien des
Bauhauses entwickelte sie ihre eigene Position. Sie wendete sich radikal von traditionellen
Gestaltungsformen der Webkunst ab und erforschte in ihren Arbeiten die Wesenseigenschaften von
bewährten wie neuen Materialien häufig in Serien. Die Eigenschaften ihrer Stoffe und
Materialien waren die Basis um die Zweidimensionalität der gewebten Fläche zu verlassen und
sich in den Raum hineinzubewegen. Diese Publikation schöpft aus dem Nachlass ihres lange Zeit
unbeachteten OEuvres in dem sich neben Webarbeiten auch bisher unbekannte Zeichnungen
befinden. Beide Werkgruppen belegen wie sehr Sofie Dawo ihre Webkunst als eine autonome
Gattung verstand. SOFIE DAWO (1926-2010) war bildende Künstlerin und Kunstpädagogin. Nach ihrem
Textildesign-Studium an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken entwarf
sie zunächst Arbeiten für die Industrie bevor sie Weben und Stoffdruck sowie ab Anfang der
1970er-Jahre auch Design lehrte.