Der heilige Sankt Martin das war ein guter Mann! Für einen frierenden Bettler teilte Martin -
da war er noch längst nicht Bischof sondern Gardereiter der römischen Armee - mit dem Schwert
seinen kostbaren Mantel und gab dem Armen eine Hälfte. So geschehen am Stadttor von Amiens
weshalb die Franken ihn den Fremden aus Ungarn lieben und als Schutzheiligen verehren. Und
bis heute gehört der Brauch dass Kinder ihm an seinem Tag im November den Weg mit Laternen
erleuchten zu den schönsten in den dunklen Monaten des Kirchenjahrs. Mit etwas Abstand zum
Geschehen des 4. Jahrhunderts schrieb der Dichter Venantius Fortunatus der aus der
norditalienischen Provinz Venetien stammte und im französischen Poitiers Karriere machte im 6.
Jahrhundert aus älteren Berichten und Quellen eine elegante und schwungvoll erzählte
Vers-Biographie. Deren kongeniale Übersetzung von Wolfgang Fels erscheint nun erstmals in einer
zweisprachigen Ausgabe mit lateinischem Text und Kommentar zu Studienzwecken und für alle die
über eine die Versform erhaltende Nachdichtung auch das Original genauer kennenlernen wollen.