Christian Wenzinger (1710 -1797) hat wie kein anderer das bildnerische Schaffen im deutschen
Südwesten geprägt. Bereits in den Frühwerken offenbart sich die herausragende Stellung des
Bildhauers der eine langjährige Ausbildung in den Akademien von Rom und Paris absolviert
hat.Christian Wenzinger der für die bedeutendsten Klöster der Region und für den heimischen
Adel tätig war hat sich den unterschiedlichsten Aufgaben der repräsentativen Monumentalplastik
gestellt und diese souverän gemeistert. Interessant ist es zu beobachten welchen
Bildtraditionen und Vorbildern er nachging um dann eine eigenständige und innovative Lösung zu
präsentieren. So eröffnet sich der Blick in die Ideenwerkstatt eines europäisch geschulten
Bildhauers wie er in der Forschung zur Barockplastik zunehmend an Brisanz gewinnt. Auf
Grundlage von erarbeiteten stilistischen und ikonographischen Komponenten wird das
bildhauerische uvre Wenzingers neu bewertet. Dabei gelingt der Nachweis dass die intensive
Auseinandersetzung mit der spätbarocken Plastik Roms aber auch mit den Lehrinhalten der
römischen Bildhauerakademie Wenzingers Formenrepertoire und seine Bildvorstellung nachhaltig
geprägt haben. Der Personalstil gewinnt so deutlich an Prägnanz etliche der ihm
zugeschriebenen Werke halten einer stilkritischen Prüfung nicht mehr stand. Rechtzeitig zum
dreihundertsten Geburtstag des Künstlers erscheint mit diesem Buch der Beleg dass Christian
Wenzinger die an Sonderströmungen so reiche Bildhauerkunst des Rokoko in Deutschland um eine
sensationelle Variante bereichert hat.