Mit einem Essay von Ahmad Mansour. Vor 75 Jahren am 14. Mai 1948 erfolgte die Proklamation
des Staates Israel. Aus Anlass dieses Jahrestages legt Michael Wolffsohn eine selbstkritische
und komplett überarbeitete Neufassung seines Grundsatzwerks "Ewige Schuld" vor. Der Optimismus
der 1988 bei der Erstausgabe vorherrschte ist nunmehr einer ernüchternden Betrachtung
gewichen. Von der "Wiedergutmachung" bis zur trügerischen Normalität heute zieht Wolffsohn eine
kritische Bilanz der deutsch-jüdisch-israelischen Beziehungen. Der als Deutscher und Jude
beiden Seiten verbundene Autor plädiert für einen entkrampften Umgang mit der Geschichte: Weder
Verdrängen noch routinierte Sühnerituale helfen den Nachgeborenen sondern nur die Einsicht in
die Besonderheit der Vergangenheit die beide Seiten aneinander bindet - im Guten wie im
Schlechten.