Unsere bürgerliche Gesellschaft ist einem Zangenangriff auf die Normalität ausgesetzt - nämlich
einmal durch die "Wokeness" der Kulturrevolutionäre und zum andern durch den Alarmismus der
politisch-medialen Elite. Die Wokeness stellt das Verhältnis von normal und pathologisch auf
den Kopf. Der Alarmismus stellt das Verhältnis von normal und extrem auf den Kopf. Das was
früher als Neurose betrachtet wurde soll jetzt als selbstbestimmter Lebensentwurf anerkannt
werden. So ist ein kulturelles Klima absoluter Toleranz entstanden die sich aber als absolute
Intoleranz gegenüber den traditionellen Lebensformen äußert. Damit wird der Normalität der
Krieg erklärt. Genauso pervertiert ist das Verhältnis von Normalität und Ausnahmezustand in
der Welt von Medien und Politik. Hier herrscht ein Alarmismus der überall nur Katastrophen
sieht. Das ist der gemeinsame Nenner von Sensationsjournalismus Gefälligkeitswissenschaft und
einer Politik der Angst wie wir sie in der Corona-Zeit kennengelernt haben. Es gibt heute aber
Anzeichen dafür dass nach der politischen Generation der Weltverbesserer wieder eine
skeptische Generation kommt die mit dem woken Spuk aufräumt. Das nährt die Hoffnung auf eine
Rückkehr aus den moralischen Exzessen und dem nihilistischen Selbstzweifel des Westens zur
moralischen Normalität die sich von selbst versteht. Im Augenblick sehen viele nur die
Zeichen der Dekadenz aber am Ende wird die Wokeness die Provokation gewesen sein die zu einer
Wiedergeburt der Bürgerlichkeit geführt hat.